1994. Unique not issued stamp booklet with not issued Swedish stamps from 1994. This stamp booklet presents ten stamps with a face value of 3,60 Krone instead of 3,20 each! The booklet’s cover shows a single value of 3,60 Kr. and a total of 36,- Kr. Also the imprint of the cover shows differences, for example the front side of the regular issued booklet is single-coloured as the one of the not issued booklet is two-coloured. There are no other copies of this spectacular booklet known, not even a single copy of one of the unissued stamps of 3,60 Krone! The catalogue numbers for the issued stamps are: Michel No. 1804 and 1805, MH 188; Facit Special No. 1824 and 1825, H 444, and the date of first issue was 17.1.1994. The Swedish Post commented that the stamp booklet was produced due to a planned but not achieved increase of postage in 1994. Therefore the increase of postage was enforced in 1995 to 3,70 Krone. The edition of 1994 was “sure to be cancelled.” In this case of a modern rarity there are only two stamps known with 5 examples each. But this stamp booklet is nevertheless exceptional! In contrast to the usual circumstances under which not issued stamps are produced only in complet sheets they went a production step further and even put them together to a stamp booklet. This fact indicates that the increase of postage was changed at short notice. So far a precedent case in philately, at least in countries with serious issuance policy. The present not issued 2 x 5 stamps in the unique stamp booklet represent a great rarity in modern philately and are suitable as a key- and showpiece in different collections as well as a single exhibition piece in rarity shows. Entdeckung unverausgabter Briefmarken aus Schweden Unverausgabte Briefmarken, auch der modernen Ausgaben, sind oft ein spannendes Kapitel. Besonders dann wenn Marken auftauchen, die bis dahin der philatelistischen Öffentlichkeit unbekannt waren. Und genau dies geschah vor einiger Zeit in Schweden… Zunächst aber einige allgemeine Ausführungen zur Einleitung in die Thematik. Druckbesonderheiten, Fehldrucke, unverausgabte oder zurückgezogene Briefmarken,- im Vergleich zu Schweden sind die deutschen Briefmarken-Produktionen ziemlich anfällig für Besonderheiten bei der Herstellung sowie beim Umgang mit nicht zur Ausgabe autorisierten Marken. Von Schweden fallen einem dazu eigentlich nur drei Ausgaben sofort ein. Erstens, den wohl berühmtesten Fehldruck der Philatelie, die „gelbe Tre Skilling“ der schwedischen Erstausgabe. Ein millionenschweres Unikat, welches seit vielen Jahrzehnten die Phantasie aber auch philatelistische Forschung gleichermaßen beflügelt und antreibt. Zweitens, der Fehldruck von 1879 mit TRETIO anstatt TJUGO-Inschrift, Auflage 970 Stück. Drittens, die ursprünglich zur Ausgabe vorgesehenen Werte „Gustaf V im Medallion“ zu 55 und 80 Öre aus dem Sommer 1918. Diese wurden, obwohl die Auflage fertiggestellt war, kurzfristig doch nicht ausgegeben und stattdessen jeweils mit neuer Wertangabe zu 27 Öre als Aufdruck im Spätherbst 1918 ausgegeben. Aber jeweils die ersten 1000 Marken der ursprünglichen und nicht überdruckten Werte wurden genau an dem Tag, an dem die Entscheidung zum Überdruck anstatt Verausgabung fiel, an das Postamt in Värnamo ausgeliefert und dort teilweise verwendet. Die seitdem verausgabten schwedischen Briefmarken sind eigentlich unspektakulär. Bei den Ausgaben bis 1924 lassen sich zwar insbesondere für Spezialisten noch so manche höherwertige Typenunterschiede nach Gravuren und Papier/WZ-Unterschieden nachweisen, aber die Ausgaben der letzten 90 Jahre sind eigentlich frei von jeder Überraschung. Wer im schwedischen Spezialkatalog Facit blättert, findet für die letzten Jahrzehnte praktisch keine Abarten oder sonstig Aufregendes. Dafür gehören die schwedischen Briefmarken seit vielen Jahren für Sammler aus aller Welt zu den schönsten Markenausgaben. Zusammengefasst gilt die schwedische Ausgabepolitik für Briefmarken als sehr seriös. Wie anders erscheinen dagegen die deutschen Briefmarkenausgaben. Egal ob in staatlichen oder privaten Druckereien hergestellt, finden sich im Michel-Spezialkatalog auch für die letzten Jahrzehnte Druckabarten zuhauf und eigentlich zeitlich durchgehend. Auch die Marken, welche mit römischen Ziffern (stehen für unverausgabt) katalogisiert sind, erscheinen in Relation zu Schweden zahlreich. Berühmteste Beispiele sind die Raritäten „Gescheidle-Marke“ von 1980 und die „Audrey Hepburn-Marke“ von 2001. Bekanntermaßen ist die Hepburn-Marke derzeit die weltweit wertvollste, weil wiederholt teuerste Briefmarke der philatelistischen „Neuzeit“, welche bei vielen Sammlern und Katalogen ab etwa 1940 beginnt. Aber auch die „Dohnanyi-Marke“ aus 2002 mit über dreitausend versehentlich verausgabten Probedrucken ist nicht nur Deutschland-Sammlern ein Begriff. Aktuell ist die Weihnachtsmarke aus 2016 mit teilweise verausgabter fehlerhafter Inschrift in aller Munde und alle Sammler suchen danach, derzeit sind vermutlich etwa 20 Stück aus den unterschiedlichsten Angeboten öffentlich bekannt. Zurück zum Thema der Überschrift. Vor einiger Zeit wurde ein Markenheftchen schwedischer Briefmarken aus 1994 entdeckt. Es waren die ersten Marken einer mehrjährig aufgelegten Ausgabe-Serie „Lantdjur“ (deutsch: Nutztiere) welche gleich zum Start durch sehr gefällige Motive beliebt wurde. Zwei der vier Marken aus der Ausgabe zeigten Darstellungen von Pferden. Diese beiden Motive wurden auch als Markenheftchen verausgabt, dabei von beiden Motiven je fünf Marken zu je 3,20 Kronen als Markenheftchen mit gesamt zehn Marken und Nominale von 32 Kronen. Die Katalognummern sind: Michel-Nrn. 1804 und 1805, MH 188; Facit-Spezial-Nrn. 1824 und 1825, H 444. Der Erstausgabetag wird mit 17.01.1994 angegeben. Das im Jahr 2015 neu entdeckte Markenheftchen zeigt aber die zehn Marken jeweils mit der Nominale 3,60 Kronen anstatt 3,20! Entsprechend weist der Deckel des Markenheftchens den (Einzel-)Wert bzw. (Gesamt-)Preis (schwedisch: Valör/Pris) von 3,60 bzw 36.- Kronen auf! Auch beim Druck der Heftchendeckel zeigen sich Unterschiede, beispielsweise ist die Frontseite bei den regulär verausgabten Heftchen einfarbig gehalten, während das unverausgabte Exemplar mit der abweichenden Nominale zweifarbig daher kommt. Und jetzt kommen die wirklichen Besonderheiten bei diesem Stück zur Sprache: In den letzten zwei Jahren wurde das Markenheftchen auch durch Artikel in der Fachpresse publiziert und beschrieben. Es fanden sich seitdem aber keine weiteren Exemplare! Nicht einmal eine Einzelmarke der zwei verschiedenen Marken zu 3,60 Kronen tauchte auf. Die schwedische Post äußerte auf Anfrage, dass wohl die Wertstufen zu 3,60 Kronen wegen einer geplanten Porto-Erhöhung erstellt wurden, letztlich diese Portoerhöhung von 3,30 auf 3,60 Kronen aber in 1994 nicht umgesetzt wurde. Stattdessen erfolgte die Erhöhung des Briefportos erst 1995 auf schließlich 3,70 Kronen. Die gedruckte Edition zu 3,60 Kronen wurde nicht ausgegeben („was sure to be cancelled“). Es liegen bei dieser modernen Seltenheit nur insgesamt zwei Marken mit jeweils fünf Exemplaren vor. Das komplette Markenheftchen ist aber in dieser Form einmalig! Im Gegensatz zu den üblichen Gegebenheiten, dass Exemplare nicht verausgabter Marken bestenfalls in Markenbögen vorliegen, wurde hier noch ein Produktionsschritt weitergegangen und die Marken bereits in Heftchenform aufgelegt. Das zeigt, wie zeitlich knapp die Entscheidung gewesen muss, diese Marken zu 3,60 Kr. nicht auszugeben. Ein bisher einzigartiger Fall in der Philatelie, zumindest für Länder mit seriöser Ausgabepolitik. Ergänzend sei daran erinnert, dass Markenheftchen in der schwedischen Philatelie schon immer eine besondere Stellung haben,- beginnend mit den ab 1904 per Hand hergestellten Heftchen bis hin zu den mit modernsten Fertigungsprozessen erstellten, heutzutage verausgabten Editionen. Nach Zählung des schwedischen Spezialkataloges Facit sind es mittlerweile rund 600 verschiedene Heftchen. Die vorliegenden unverausgabten 2x 5 Marken in dem einzigartigen Markenheftchen stellen eine Großrarität der modernen Philatelie dar und sind als Schlüssel- und Schaustück für verschiedene Sammlungen, sowie als einzelnes repräsentatives Ausstellungsstück für Raritäten-Shows vorstellbar.