Kriegsgefangenen-Lagerpost (im Deutschlandkatalog)

Los Nr. 2508

1914, vorgedruckte Glückwunschkarte zu Weihnachten und Neuem Jahr, rs. auf Hongkong-Ganzsache, Georg V., 1 C., abgesendet von DEUTSCHEM INTERNIERTEN ("J. Hauser, Prisoner of war No. 15") an einen deutschen Mittagstisch in Manila. Karte entwertet "HONGKONG / 21 DEC 14", nebengesetzt Dreieckstempel "Letters Prisoners of War / Free under Convention" und Ovalstempel des Chefs der Militärpolizei "PROVOST MARSHAL HONGKONG" mit Unterschrift. Sehr seltener Beleg!

Los Nr. 2509

1914ff., Kriegsgefangenenlager Holsworthy bei Liverpool / New South Wales, Brief eines deutschen Kriegsgefangenen nach Berlin, mit mehreren Portofreiheits- bzw. Lagerstempeln sowie Zensurstempel, Umschlag etwas fleckig, gute Bedarfserhaltung.

Los Nr. 2510

1915, DEUTSCHE INTERNIERTE IN HONGKONG, Postkarte eines Crewmitglieds der in Manila stationierten SS Andalusia (Hamburg-Amerika-Linie) an seinen in Hongkong internierten Kameraden eines anderen Schiffs. Philippinen-GSK 2 Cents, mit Duplexstempel "MANILA / JUN 18 / 1915" als KGF-Post mit hs. Vermerk "Free under Convention", vs. Rahmenstempel "PASSED BY HONG KONG CENSOR". Dekoratives, gut erhaltenes Stück.

Los Nr. 2511

1916, Kriegsgefangenenlager Holsworthy bei Liverpool / New South Wales, Brief eines deutschen Kriegsgefangenen nach Braunschweig, mit mehreren Portofreiheits- bzw. Lagerstempeln sowie Zensurstempel mit Datum 3 AP 16, Umschlag etwas knittrig, Bedarfserhaltung.

Los Nr. 2512

1917, Belgisch-Kongo, GSK 10 C. auf bläulichem Papier mit Zus.-Frankatur 25 C. blau / schwarz an einen RUSSISCHEN KRIEGSGEFANGENEN im KGF-Lager Brandenburg (Havel), über das Internationale Rote Kreuz in Genf mit aufgeklebtem Zensurzettel (von Belgisch-Kongo?), Marken entwertet "ELISABETHVILLE / 17 FEVR 1917". Karte oben rechts Knitter und leichte Beförderungsspuren, insgesamt gute Erhaltung und seltene KGF-Post zwischen Belgisch-Kongo und dem Deutschen Reich!

Los Nr. 2513

1918, DEUTSCHE INTERNIERTE IN AUSTRALIEN, zwei Briefe aus und nach dem Durchgangslager Molonglo nahe Canberra. Hier wurden 1918-1919 deutsche und österr. Familien aus China bzw. Ostafrika interniert. Der eine Brief mit leichten Beförderungsspuren wurde als portofreier KGF-Brief in Berlin aufgegeben (Poststempel vom 26.5.18), passierte die Auslandsstelle Köln-Deutz, erhielt einen australischen Zensur-Rahmenstempel und wurde "c/o Commandant German Concentration Camps" nach Molonglo weitergeleitet. Der andere ist ein POW-Vordruckbrief, den der Mann der Adressatin des ersten Briefes ihr in das Krankenhaus von Canberra aus dem Lager Molonglo schrieb.

Los Nr. 2514

1919, CHINA, Lager "Wan-schou-sze" nahe Peking für die österreichischen Gesandtschaftswachen von peking und Tientsin sowie Marinesoldaten des Kreuzers "SMS Kaiserin Elisabeth", Ansichtskarte mit ländlichem Motiv nach Graz, mit ovalen Zweikreisstempel des Lagers sowie Rahmenstempel "Correspondance des prisonniers de Guerre / [dgl. in chinesisch]". Die Karte wurde über das Niederländfische Rote Kreuz zugestellt, vgl. Dreizeiler des Informationsbüros Den Haag und Poststempel "S´GRAVENHAGE / 23 VI 1919". Seltener Beleg.

Los Nr. 2515

1919, DEUTSCHE INTERNIERTE IN AUSTRALIEN, Vordruckbrief eines Internierten aus dem Lager bei Liverpool (New South Wales) an einen anderen Internierten in den USA in Fort Oglethorpe, wo zwischen 1917-1920 Deutschamerikaner und deutsche Zivilinternierte festgehalten wurden. Brief mit Lagerstempel und australischem Zensurstempel, in englischer Sprache, außer "Auf Wiedersehen daheim". Die im Brief geäußerte Schätzung, dieses Wiedersehen werde wohl eher Frühjahr 1920 erfolgen, erwies sich als realistisch.

Los Nr. 2516

1919, DEUTSCHE INTERNIERTE AUF DEN AZOREN, GSK 1 C. der Azoren als Kriegsgefangenenpost nach Bremen, aufgegeben auf der Insel Terceira, wo Deutsche während des 1. Weltkriegs interniert wurden. Poststempel Angra vom 15.3.1919, nebengesetzt ovaler Stempel des Lagers "Deposito de / Concentrados Alemães / Ilha Terceira" und Zensurstempel vom 14.3.1919.

Los Nr. 2517

1919, DEUTSCHES OFFIZIERSLAGER SIDI BISHR / ÄGYPTEN, Kriegsgefangenenbrief auf englischem Vordruck-Formular nach Neuburg an der Donau, vs. mit Rahmenstempel "P. OF W. / CENTRAL CENSORSHIP BUREAU" und Kreisstempel "[...] FIELD POST OFFICE / 1 MR 19", aus dem Lager Sidi Bishr, wo hauptsächlich Mitglieder der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika interniert waren.

Los Nr. 2518

1943-1945, CURACAO, zwei Luftpostbriefe eines deutschen Internierten aus Bonaire, dem 1940-1947 betriebenen Lager für feindliche Ausländer (vor allem 200 Deutsche, die beim Überfall Deutschlands auf die Niederlande auf Curacao lebten) nach Niebüll, ein Brief von 1943 mit Zensur von Curacao sowie US- und deutscher Zensur, sowie ein Brief von 1945 auf teils zweisprachigem Vordruck des Lagers. Sehr seltene und gut erhaltene Belege!

Los Nr. 2519

1944, Hitler 40 Rpf., senkrechtes Paar auf Luftpostbrief aus Berlin-Neukölln an einen deutschen Kriegsgefangenen in einem von der US-Armee betriebenen Lager in Oran / Algerien, von der deutschen und der amerikanischen Zensur (jeweils Banderole und Stempel) geöffnet. Offenbar war der Gefangene mittlerweile schon vor Kriegsende nach Haus zurückgeschickt worden, diverse Stempel, u.a. vom 19.3.1945 weisen ihn als "REPATRIATED / RIMPATRIATO" aus. Offenbar ist der Brief dann wieder in das Deutsche Reich - bzw. was davon übrig war - zurückgelangt. Hochinteressanter Beleg.

Los Nr. 4527

ST. MEDARD; 1946-1948, Partie von 5 Kriegsgefangenenbelegen aus dem Lager St. Medard.