Bayern - Social Philately

Los Nr. 1369

1851, BISCHOFSBRIEF AN KARL AUGUST VON REISACH, ERZBISCHOF VON MÜNCHEN-FREISING
Brief aus Unterbruck nach München, zweite Gewichtsstufe und erste Entfernung (über 1-4Loth/bis 12 Meilen) nach dem Reglement vom 1.7.1850 mit 6Kr tarifgerecht frankiert. Adressiert an Erzbischof Karl August, München mit Pfarreivermerk. Nach Dr. Menzinger Umschlag 1 c, mit auffälligen Versalien an "Sr." und "München". Erstausgaben auf Bischofsbrief sind selten. Foto-Attest Schmitt BPP.

Los Nr. 1370

1853, Korrespondenz der bayerischen Königin Therese von Bayern, Namensgeberin der Theresienwiese in München, Gemahlin von Ludwig I. Trauerkuvert an ihren Bruder, "DEN REGIERENDEN HERZOG VON SACHSEN ALTENBURG IN ALTENBURG". Nach dem bayerisch-sächsischem PV vom April 1850 waren die Korrespondenzen der Königshäuser bzw. der regierenden Fürsten ohne Portoansatz zu lassen. Bei der Kartierung wurden sie in gesonderte Behältnisse verpackt und dem Empfänger unverzüglich überbracht. Das Kuvert ist eigenhändig von Königin Therese beschriftet und zeigt ihr persönliches Allianzsiegel.

Los Nr. 1371

1866, PREUSSISCH-ÖSTERREICHISCHER KRIEG, 3 x 3 Kr karmin, MeF auf einfachem Brief der dritten Entfernung in den DÖPV mit handschriftlicher Aufgabe "Lambrecht" und "Bahnpost"-Abstempelung. Gute Bedarfserhaltung, die mittlere Marke replaciert. Der Absender, die Textilfirma Marx, schreibt an den Vater in Hildesheim und legt dem Brief weitere Briefe bei. Aufgrund der im Krieg Preussens gegen Hannover zerstörten Bahnlinie zwischen Kassel und Hannover konnte der Brief nur über die Bahnlinie Köln und somit über Feindesland spediert werden. Mit dem unglücklichen Ausgang der Schlacht von Langensalza am 27.06.1866 musste Hannover vor Preußen kapitulieren. Der Brief erreicht Hannover somit am letzten Tag seiner Unabhängigkeit (Akst. dieses Briefes). Sind schon Briefe mit Brief-Unterbund selten, ist diese KRIEGSUMLEITUNG VIA PREUSSEN HISTORISCH BEDEUTEND!

Los Nr. 1372

1866, PREUSSISCH-ÖSTERREICHISCHER KRIEG, Telegramm aus Nürnberg des bayerischen Juristen und Politikers von Pfeufer an den Advokat Freitag in München. Der Bankdirektor von Pfeufer lässt mitteilen: "... Das gekündigte Kapital (...) kann verfügt werden..". Es kam kriegsbedingt häufiger zu Störungen der Telegraphie, diese Übermittlung im Juli 1866 verlief einwandfrei.

Los Nr. 1373

24.7.1869, Fürth-Strasbourg-Paris-Voiron, 12 Kr. violett Wappen, allseits vollrandig, als EF auf Faltbriefteil mit den enstpr. Leitungsvermerken vor Ausbruch des 1870/71er Krieges zu Friedenszeiten. Er zeigt, anders als bei den via Schweiz geleiteten Briefen, den in Friedenszeiten üblichen Grenzübergangsstempel "Baviere-Strasburg". Kurzbefund F. Stegmüller BPP.

Los Nr. 1374

1870, DEUTSCH-FRANZÖSISCHER KRIEG, Kriegsumleitungen zwischen Bayern und Frankreich. Wappen, 12 Kr. violett, allseits voll- bis breitrandig, als EF auf einfachem Brief bis 10g korrekt frankiert, was mit dem Stempel "P.D." bestätigt wurde. Durch den unterbrochenen Postaustausch der Kriegsgegner musste der Brief geschlossen über die neutrale Schweiz spediert werden. Der Transit via München wird jeweils durch den Stempel München belegt. Der Eingangsstempel ,,Baviere-Forbach" wurde in Paris angebracht. Gute Erhaltung, geprüft Brettl BPP.

Los Nr. 1375

1871, DEUTSCH-FRANZÖSISCHER KRIEG, Kriegsumleitungen zwischen Bayern und Frankreich. Wappen, 12 Kr. violett, allseits voll- bis breitrandig, als EF auf einfachem Brief bis 10g. Gute Erhaltung. Der direkte Postaustausch zwischen Augsburg und Bordeaux war zu dieser Zeit nicht möglich, daher fehlt der Grenzübergangstempel. Die Leitung über Strassbourg-Paris­Bordeaux aktuell wegen der "Pariser Kommune" unterbrochen. Der Absender des Briefes frankierte mit 12 Kr denselben Betrag, den auch kurze Zeit zuvor ein direkter Frankreichbrief ohne die Kriegsumleitung kostete, siehe "P.D." Stempel. BY/FR teilten sich die Kosten (Höhe nicht bekannt) des geschlossenen Transits durch die Schweiz. BRIEFE MIT DIESER KRIEGSUMLEITUNG über die neutrale Schweiz zu so später Zeit (Vorfrieden v. Versailles 26.2.1871, Frieden v. Frankfurt/Main 10.5.1871) SIND KAUM BEKANNT.

Los Nr. 1376

1875, Handelskorrespondenz Bayern-Kanada. Wappen 10 Kr., EF auf Brief von Ludwigshafen-Bremen/Hamburg-London-Hamilton/British Nordamerika. Nach dem PV vom 1.10.1871 ist der Brief mit 10Kr für die Beförderung via Bremen/ Hamburg passend frankiert (Marke leichte Mängel). Der Leitvermerk "by Steamer via England" wurde nicht beachtet, da eine Leitung " via England" 14 Kr kostete. Die Rötel Notation "20" zeigt das Weiterfranko von 7 Kr an (20Pfg=7Kr), die verbleibenden 3Kr gingen an Bayern. Die meisten der wenigen erhalten gebliebenen Briefe der Kreuzerzeit nach Kanada stammen aus der "J.W.Goering"- Korrespondenz und haben dessen Wirtschaftsbeziehungen mit Bayern/Pfalz zum Inhalt.