Deutsches Reich - Ganzsachen

Los Nr. 3877

1889, zwei Fernsprechscheine 50 Pf. schwarz auf rosa, No. 19 und No. 47, „für die einmalige Benutzung des Fernsprechers“. Das erste Stück ist unüblich annulliert mit schrägem blauem Strich sowie handschriftlich mit Tinte datiert „18/11 93“ und Unterschrift des Postbeamten versehen. Im Gegensatz zu den wenigen sonst bekannten Stücken dieser Serie sind die vorliegenden Stücke unüblich entwertet bzw. sogar völlig ungebraucht! Normalerweise wurden die Scheine am Schalter erworben und für die einmalige Nutzung unmittelbar verwendet. Telefonkarten mit Guthaben zum schrittweise abtelefonieren erschienen in Deutschland erst rund 100 Jahre später. Die frühen Fernsprechscheine wurden in kleinen Blöcken, ähnlich wie bei Fahrkarten, aufgelegt und einzeln rausgezogen. Sie wurden bei Benutzung an einer oder auch an beiden unteren Ecken zum Zeichen der Entwertung abgeschnitten oder abgerissen, zum Teil auch rückseitig abgestempelt. Es war somit nicht üblich, unbenutzte Fernsprechscheine aus dem Amt mitzunehmen, da sie nur vor Ort verwendet werden konnten. Deswegen sind generell ungebrauchte Exemplare öffentlich kaum bekannt. Dies änderte sich erst später zum Beispiel bei den Telefonbillets aus Bayern, welche später auch in Bögen abgegeben wurden bzw. in Abonnementsheften erhältlich waren. Der Michel-Katalog setzt keine Katalognotierung für solche Stücke an. Wirkliche Seltenheiten für die große Marken- oder Ganzsachensammlung von Deutschland.

Ausruf

900 EUR

Ergebnis
650 EUR