Preußen - Marken und Briefe

Los Nr. 3214

1867, 6 Kreuzer blau, Mi.-Nr. 25, in Mischfrankatur mit 1868, Norddt. Bund 1 Kreuzer grün, Mi.-Nr. 7, auf Viertelbogen-Paketbegleitbrief nach Eppstein. Entwertet mit Einkreisstempel „FRANKFURT A.M. 6/3“. Die Frankatur ist farbfrisch, die Preußen-Marke etwas eckrund, die NDP-Marke zeigt interessanterweise allseits Scherentrennung. Der ganze Beleg ist völlig ursprünglich erhalten. Die 7 Kreuzer-Frankatur ist portogerecht für diesen Begleitbrief zu einem 22 Loth schweren Paket und stammt wahrscheinlich aus dem ersten Quartal 1868. Dafür würde auch das mutmaßliche Vorliegen einer aus den ersten Lieferungen stammenden (und gerade nach Frankfurt bekannten!) ungezähnten 1 Kreuzer-Marke sprechen, jedoch sind die Abmessungen der Markenränder zu schmal, um formal eine ungezähnte Marke zu beweisen. ÷ Zum Zeitpunkt der Verwendung war die Preußen-Marke eigentlich nicht mehr frankaturgültig. Nur wenige MiF Preußen-NDP sind bekannt. (Beispielsweise bringen die häufigeren MiF Preußen mit Thurn & Taxis - letztere dann immer ungültig - meist hervorragende Marktpreise.) Die wenigen MiF Preußen-NDP sind ebenfalls meistens nachtaxiert, oder die Preußen-Frankatur gar nicht berücksichtigt oder einfach nur unerkannt durchgeschlüpft. Mit MiF aus dem Kreuzergebiet ist nur eine weitere (nachtaxierte) Frankatur bekannt. ÷ Vorliegender Beleg zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht einfach aus dem Briefkasten stammend durchschlüpfte, sondern als Paketbegleitbrief vom Postbeamten am Schalter nach Gewichtsermittlung des Paketes mit der notwendigen Frankatur freigemacht wurde. Ob dazu eine bereits vorfrankierte Preußen-Marke postalisch anerkannt wurde oder aus den Beständen des Frankfurter Postamtes stammt, lässt sich nicht mehr klären. Auf jeden Fall handelt es sich dabei um keine zufällig durchgeschlüpfte Frankatur, sondern um eine ausdrücklich am Postschalter akzeptierte Frankierung, dabei war die 6 Kreuzer-Marke immerhin auch kein kleiner Geldwert! Diese Tatsache in Kombination mit dem raren Ursprung der MiF aus dem Kreuzergebiet und der wahrscheinlichen Verwendung einer ungezähnten NDP-Marke aus den ersten unfertigen Teillieferungen geben diesem Beleg eine einzigartige posthistorische Bedeutung und Alleinstellung unter den Mischfrankaturen Norddeutschen Postbezirks mit Preußen sowie der Altdeutschen Staaten überhaupt. Liebhaberstück. Neues Attest Mehlmann BPP inkl. Portoberechnung

Ausruf

4.000 EUR

Ergebnis
Unverkauft